Bornaer Stadtjournal

Bornaer Wohnbau- und Siedlungsgesellschaft mbH (BWS) feiert in diesem Jahr 30. Geburtstag!

Das BSJ im Gespräch mit dem Geschäftsführer der BWS Jan Czinkewitz (J.C.)

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jan Czinkewitz
Nach zwei Jahren Corona-Pandemie haben auch die letzten beiden Geschäftsjahre zahlreiche unplanbare Herausforderungen bereitgehalten. Weit stärker als noch in den vergangenen Jahren verteuerten sich u. a. die Energiepreise und Dienstleistungen aller Art. Im Besonderen die Kosten für Bau- und Handwerkerleistungen stiegen stark an. Zusammengefasst waren und sind das weiterhin keine guten Rahmenbedingungen für eine positive Unternehmensentwicklung.

Um so positiver ist die beachtliche Bilanz des kommunalen Wohnungsunternehmens BWS zu bewerten. Z. B. ist es dem BWS-Team gelungen, den Leerstand im eigenen Gebäudekernbestand von vormals 25 % (2015) auf nunmehr 10 % (2023) zu senken. Entsprechend positiv sind die Wirtschaftsergebnisse ausgefallen, welche der Geschäftsführer in den vergangenen Jahren vorlegen konnte.

BSJ: Herr Czinkewitz, welchen Herausforderungen müssen Sie sich in diesem Jahr stellen?
J.C.: Die Bau- und Finanzierungskosten sind stark gestiegen. Wir managen dies u. a., in dem wir versuchen unseren finanziellen Eigenanteil hoch und den Finanzierungsanteil bei der Realisierung unserer Projekte entsprechend niedrig zu halten. Trotz der angespannten Lage wollen und werden wir weiter kräftig in den eigenen Bestand investieren, um weitere Vermietungsargumente zu schaffen.

Ein weiteres, immer größer werdendes Problem ist der Fachkräftemangel im Handwerk. Dies bereitet uns große Sorgen, da dies auch die Bau- und Ausführungszeiten immer weiter verlängert. Nur mit großer Mühe und auch etwas Überredungskunst ist es uns gelungen, den 24h-Notdienst in Sachen Heizung & Sanitär zumindest bis Ende dieser Heizperiode zu verlängern. Wie es danach damit weitergeht, ist Stand heute offen.

Unser oberstes Ziel ist und bleibt die Zusammenarbeit mit ortsansässigen Handwerkern und Dienstleistern. Es ist sehr wichtig, dass die Aufträge und damit die Arbeit bei uns in der Region bleibt. Nunmehr sind wir aber mehr und mehr gezwungen, auch über die Stadtgrenzen Bornas hinaus zu schauen, so uns die ortsansässigen Handwerker und Dienstleister die benötigten Leistungen nicht mehr in vollem Umfang anbieten können.

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Hauswartstützpunkt in der Sachsenallee
BSJ: Zu Ihrem Team gehört auch ein eigenes Team an Handwerkern und Hauswarten?
J.C.: Richtig. Aktuell gehören vier Hauswarte und zwei Handwerker zum BWS-Team, welche verschiedene Dienstleistungen, kleinere Reparaturleistungen sowie Maler- und Bodenbelagsarbeiten ausführen. Nach Fertigstellung des neuen BWS-Hauswartstützpunktes, welcher in diesem Jahr in der Sachsenallee 36 entstehen soll, werden wir unser Team im kommenden Jahr um zwei weitere Handwerker erweitern. Mit dem Neubau entstehen angemessen große Werkstatt und Lagermöglichkeiten und auch der Wunsch nach einem großen Beratungs- und Schulungsraum wird in Erfüllung gehen.

BSJ: Welche Projekte stehen dieses Jahr auf der Agenda?
J.C.: Gestatten Sie mir bitte noch einen kurzen Rückblick, bevor ich über die diesjährigen BWS-Projekte spreche. Wie geplant, wurde 2023 der Anbau von Balkonanlagen in der Görnitzer Straße 26-29, 30-32, 33-35 und 39-41 realisiert. In diesem Zusammenhang wurden auch an diesen Liegenschaften die gesamten Fassaden der Gebäude neu gestaltet und die Außenanlagen, z. B. durch unzählige Neuanpflanzungen, aufgewertet. Die bereits umgesetzten Projekte haben gezeigt, dass Wohnungen mit einem attraktiven Balkon Mietinteressenten anlocken. Auch aus diesem Grund werden wir das Projekt „Balkonanbau“ auch in anderen Stadtteilen fortführen. So z. B. soll in diesem Jahr der Anbau von Balkonen Am Hochhaus 3-7, der Thomas-Müntzer-Straße 17-27, der Schulstraße 23 und in der Magdeborner Straße 16 realisiert werden. Auch hier werden wir in diesem Zusammenhang die Fassaden der Gebäude neu gestalten und die Außenanlagen durch Neuanpflanzungen aufwerten.

Die Projekte starten mit einem leichten zeitlichen Versatz bereits im März. Die nagelneuen Balkone sollen bereits im Sommer an die Mieter übergeben werden. Besonders freut uns, dass im Zuge des Projektes auch der alte Fußweg hinter dem Gebäude Am Hochhaus 3-7 erneuert wird und die unschöne oberirdische Fernwärmeleitung verschwindet. Ein weiteres BWS-Projekt wird, wie obenstehend schon erwähnt, der Neubau des BWS-Hauswartstützpunktes in der Sachsenallee 36 sein. Auch die Neubaumaßnahme wird witterungsabhängig bereits im März dieses Jahres starten.

Die komplette Fertigstellung ist für Mai 2025 geplant. Zudem werden auch in diesem Jahr weitere Treppenhäuser neu gestaltet und unzählige kleinere Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt.

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Görnitzer Straße
BSJ: Das hört sich nach viel Arbeit an. Wie erarbeiten Sie diese Konzepte?
J.C.: Ja, das bedeutet auch sehr viel Arbeit. Die größeren BWS-Projekte werden im Team, meist zusammen mit einem externen Planer, erarbeitet und dann umgesetzt. Dabei können wir auch auf die Erfahrungen aus den unzähligen bereits umgesetzten BWS-Projekten zurückgreifen.

Kleinreparaturen, Instandsetzung und Instandhaltung unserer Wohnanlagen koordinieren wir hingegen komplett selbstständig. Einmal im Jahr begehen wir all unsere Bestände. Ein Team aus Hauswart, Bautechniker, Kundenmanager und Geschäftsführer erfasst dabei den Instandhaltungsbedarf und auch den ein oder anderen Wunsch unserer Mieter. Im Anschluss werden die erfassten Maßnahmen priorisiert und unter Beachtung des dafür zur Verfügung stehenden Budgets Stück für Stück abgearbeitet. Manchmal sind es kleine Dinge, die eine große Wirkung haben. Um Beispiele zu nennen, kann das Streichen der alten Wäschestangen oder die regelmäßige Reinigung der Vordächer, Klingel- und Briefkastenanlagen eine enorme Wirkung erzielen. Wir sind sehr stolz auf unser „Wohnanlagenbudget“, durch welches wir schon unzählige Maßnahmen umsetzen konnten.

BSJ: Bleibt noch die Geburtstagsfeier!
J.C.: Ja, die BWS wird in diesem Jahr 30! Dies wollen wir am 9. August gemeinsam mit unseren Mietern auf dem Hof unserer Geschäftsstelle in der Roßmarktschen Straße 5 feiern. Aber davor sind Sie doch bitte alle wieder Gäste unseres City Beachs, welcher in diesem Jahr zwischen dem 15. und 22. Juni stattfinden wird!

Robert Krause

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