Das BSJ im Gespräch mit Andreas Beier, dem Vorstandsvorsitzenden der BWG

Unser jährliches Interview mit Andreas Beier (AB), dem Vorstandsvorsitzenden der BWG, fand schon vor dem 70. Geburtstag der Genossenschaft statt. Mittlerweile waren wir auch als Gast auf dem Volksplatz, auf dem die Geburtstagsparty gemeinsam mit dem Volksplatzverein, der seinen 30. Geburtstag feierte, stattfand. „Gemeinsam sind wir 100 Jahre alt“, schmunzelte der stets gut gelaunte BWG- Chef. Der Nachmittag und Abend des 8. Juni, stand unter einem unterhaltsamen Motto. Viele Mieter der BWG ließen es sich bei Kaffee und Kuchen gut gehen.

BSJ: Herr Beier, Ihre Bestandsdaten können sich sehen lassen!
AB: Das denke ich auch. Bevor ich Ihnen aber ein paar Daten nenne, möchte ich mich bei all unseren Genossenschaftsmitgliedern und Mietern für das entgegengebrachte Vertrauen und die Treue, bedanken.

Hier nun unsere wichtigsten Bestandsdaten:
• Die Mieten unserer 1650 Wohnungen (in Borna Nord; Borna Süd; Borna West, Deutzen und Neukirchen) sind seit Jahren stabil und bewegen sich je nach Wohnlage und Ausstattungsgrad zwischen 3,50 und 7,35 Euro pro m2 Wohnfläche. • Unsere Leerstandquote lag mit dem Jahresabschluss am 31.12.2023 bei 12,59 %. In den letzten zwei Jahren stellten wir 60 Wohnungen für ukrainische Flüchtlinge bereit, die nun alle Genossenschaftsmitglieder sind.

BSJ: Auch im vergangenen Jahr konnten Sie wieder mit ihrem Team viele Maßnahmen umsetzen?
AB: Selbstverständlich. Im Jahr 2023 kann ich Ihnen von dem erfolgreichen Abbruch und Neubau der Balkone in der Heinrich-Böll-Straße 13 bis 19 berichten. Wir realisierten einige Fassadenreinigungen, errichteten 12 PKW-Stellplätze in der Thomas-Mann-Straße 35. Des Weiteren haben wir abschließbare Containerplätze in Borna Nord fertiggestellt.

BSJ: Welche Bauvorhaben sind bis zum Ende dieses Jahres geplant?
AB: In diesem Jahr werden wir, auf der Grundlage unseres Wirtschafts- und Finanzplanes, kräftig in unseren Bestand investieren. In der Thomas-Mann-Straße 55 bis 65 werden, wie in der Böll Straße, die alten Balkone abgerissen und durch einen Neubau von 48 Balkonen verschönert. Der Anbau von neuen Balkonen ist auch in der Sauerbruchstraße 13 bis 15 geplant. Die Görnitzer Straße 1, 3, 7 - 9 werden wir einer Treppenhausrenovierung und Fassadenarbeiten unterziehen. Fassadenreinigungen sind in weiteren Häusern in Borna West und Borna Nord bereits realisiert. Die Errichtung von abschließbaren Containern wird weiter forciert. Des Weiteren sind einige Badsanierungen (Einbau von Dusche statt Wanne) geplant. Ebenso haben wir ein Auge auf die Herrichtung von Leerwohnungen zur Neuvermietung. In der Thomas-Mann Straße 25 bis 35 werden Wasserleitungen/Strangsanierungen erfolgen. Selbstverständlich sind auch laufende Reparaturleistungen und Wegebauarbeiten im Budget verankert.

BSJ: Wir sprachen bereits im vergangenen Jahr, welche Herausforderungen Ihnen als Wohnungsunternehmen durch die Energiekrise zu bewältigen sind. Wie ist im Augenblick die Lage in der Energiepreisentwicklung?
AB: Besorgniserregend ist der Preisanstieg bei den mit Fernwärme versorgten Wohnungen in Borna Gnandorf und Am Dreieck zu verzeichnen. Nach dem Wegfall der Preisbremse schnellte dieser in die Höhe. Seit Jahresbeginn 2024 stiegen die Brutto-Verbraucherpreise für die Fernwärmeversorgung von ca. 11 Cent/kWh auf 27 Cent/kWh. Somit ergibt sich für die Bewohner eine Preiserhöhung von 145 % gegenüber dem Vorjahr.

BSJ: Ende des Jahres wollen Sie sich in den Ruhestand verabschieden. Gibt es schon einen Nachfolger?
AB: (schmunzelt) Der Aufsichtsrat hat jemanden im Auge. Aber am Besten Sie kommen noch einmal kurz vor dem Ende des Jahres zu mir und wir können dann ein Doppelinterview mit der neuen Vorstandsvorsitzenden und mir führen.

Manuela Krause

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