Bevor ich mich ins Gespräch mit Andrè Plewnia (A.P.), dem Vorsitzenden des Volksplatzvereins, vertiefe, möchte er unbedingt ein Dankeschön loswerden. „Liebe Bornaerinnen und Bornaer, die Sie unserem Spendenaufruf im März dieses Jahres gefolgt sind, ich möchte mich im Namen unseres Vereines bei Ihnen auch auf diesem Weg noch einmal herzlich bedanken! Wahnsinn, wie wir als Bornaer zusammenhalten können. Danke, dass Ihr unsere Arbeit so wertschätzt. Wir bleiben Euch auch weiterhin erhalten!“

Zur Erklärung: Anfang des Jahres geriet der Verein in finanzielle Not. Der Verein musste als Betreiber eine horrende Summe Steuern nachzahlen. Nach einem Spendenaufruf der Vereinsmitglieder beteiligten sich zahlreiche Unternehmen, Gewerbetreibende und auch Privatpersonen an der Spendenaktion. Innerhalb weniger Tage kam die Summe zusammen.

BSJ: Herr Plewnia, im letzten Jahr brachen Sie mit dem „Gipfeltreffen“ von Sträter, Schubert und König, alle Rekorde an Besuchern der letzten 30 Jahre. Ebenso sind das „Borna Open Air – BOA“ oder das „Rock in Symphony “ nicht mehr aus dem Veranstaltungsplan Bornas wegzudenken.
A.P.: Das Gipfeltreffen, war tatsächlich der Gipfel unseres bisherigen 30-jährigen Bestehens. Die Agentur „Agentour“ aus Dresden brachte die Kultveranstaltung nach Borna. Bei der Vorbereitung auf solch ein Event ist die Stadt Borna als Partner unerlässlich. Der logistische Aufwand einer Großveranstaltung, zu dem ein riesiges Sicherheitskonzept gehört, ist enorm. Spätestens dort kamen wir an unsere Grenzen. So ein Event können wir als ehrenamtlicher Verein nicht alleine stemmen. Wir sind keine Eventagentur, dazu benötigt es unter anderem Bühnen- und Platzanweiser. Neben den Veranstaltungen möchte ich aber unbedingt erwähnen, dass in den letzten fünf Jahren 160.000 Euro Investition in den Platz getätigt worden. Wir erneuerten unter anderem den kompletten Backstagebereich, erstellten ein komplett neues Sicherheitskonzept, sanierten die komplette Beleuchtung usw. Das hieß für uns, dass wir als Verein unzählige Stunden Arbeit, Schweiß und Herzblut in den Platz steckten. An dieser Stelle nochmal ein riesen Dankeschön an alle fleißigen Vereinsmitglieder.

BSJ: Nun wird die Stadt die Betreibung des Volksplatzes übernehmen?
A.P.: Richtig! Am 31. Dezember beenden wir unseren Pachtvertrag und die Stadt Borna wird der Betreiber und Vermieter des Platzes. Danke dafür an alle Verantwortlichen. Es werden auch schon gebuchte Veranstaltungen von der Stadt übernommen. Wir werden ab 1. Januar 2025 ein Förderverein für den Volksplatz und sind weiterhin mit Herzblut dabei. Es wird ein neues Kapitel, auch für mich, der soviel Zeit auf und für den Platz verbrachte. Aber ich freue mich auf einen Neuanfang.

BSJ: Am 8. Juni feierten Sie einen 100. Geburtstag auf dem Platz.
A.P.: Die Bornaer Wohnungsgenossenschaft feierte ihren 70. Geburtstag auf dem Platz. Wir sind mit der BWG schon viele Jahre eng verwoben. Herzlichen Dank an das Team um Andreas Beier an dieser Stelle! Und wir sagten uns: Warum nicht beide Geburtstage, 70 Jahre BWG und 30 Jahre Volksplatzverein zusammen feiern. Wir freuten uns, dass auch OBM Oliver Urban ein paar Grußworte zu unseren Jubiläen sprach. Wir schenkten ihm als Dankeschön für die kommende Übernahme des Platzes alle Unterlagen, die wir für den Platz finden konnten.

BSJ: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Platzes!?
A.P.: Nun, dass der Platz, im Herzen Bornas auch immer ein wichtiger Teil aller Bornaerinnen und Bornaer ist. Diese die vielen Veranstaltungen dort besuchen und ihren Gästen zeigen, welches Potenzial in dem gigantischen Areal steckt. Ich wünsche der Stadt und den Verantwortlichen aus der Kultur ein gutes Händchen und auf eine gute Zusammenarbeit. Weiterhin freue ich mich darauf, etwas mehr Freizeit mit meiner Familie zu verbringen.

Manuela Krause

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