Bornaer Stadtjournal

Wenn der Einsatz zur Gefahr wird müssen die Brandschützer genau wissen, was zu tun ist

FFW2-1
Vor wenigen Minuten lagen sie noch zu Hause in ihrem Bett. Nun schlagen dichter Rauch und Flammen den Feuerwehrleuten in einem brennenden Haus entgegen. Nur der schwere Atemschutz und die Feuerwehrkleidung schützt sie vor den extremen Gefahren. Kriechend tasten sie sich immer weiter vor. Jeder Handgriff sitzt und das taktische Vorgehen wirkt fast einstudiert. Die Atemluft in den Flaschen wird von Minute zu Minute weniger.

„Mayday, Mayday, Mayday“, schallte es durch alle Funkgeräte. Eine Sekunde war eine eisige Stille an der gesamten Einsatzstelle und alle waren sich bewusst: Jetzt ist ein schnelles Handeln notwendig, unsere Kameraden sind in Gefahr. Diese Situation wünscht sich niemand, doch sie kann schneller entstehen, als man glaubt. Eine Einsturzsituationen in einem Gebäude, gesundheitliche Probleme bei den Atemschutzgeräteträgern oder ein Ausfall der Technik, sind nur einige Ursachen für einen sogenannten Atemschutzunfall. Auch wenn es, Gott sei Dank, selten vorkommt, müssen alle Feuerwehrleute genau wissen, was in diesen schwierigen Situationen zu tun ist. Wie finde ich die verunfallten Kameraden? Wie rüste ich mich aus und was wird zusätzlich benötigt? Wie bringe ich sie ins Freie und dementsprechend in Sicherheit?

Vor kurzen trainierte die Feuerwehr Borna diese Maßnahmen im Feuerwehrtechnischen Zentrum. In mehreren Gruppen wurden verschiedene Notfallszenarien dargestellt und das taktische Vorgehen, die Einsatzgrundsätze und die verschiedenen Möglichkeiten der Rettung durchgesprochen sowie praktisch geübt. Unter realitätsnahen Bedingungen erlebten die Feuerwehrleute, was es heißt, einen Atemschutznotfall zu haben und wie schnell die Zeit verstreicht. Da die Atemluft begrenzt ist, bleibt für die Rettung sehr wenig Zeit. Wenige Minuten können entscheidend sein. Auch die physische Belastung spielt hierbei eine große Rolle, denn es geht um die eigenen Kameraden. Um nicht in Panik zu verfallen, müssen routiniert die gelernten Handgriffe und Arbeitsweisen angewendet werden. Nur durch regelmäßige Übung, wird man sich sicher und weiß, was im Ernstfall zu tun ist.

pm, Freiwillige Feuerwehr der Großen Kreisstadt Borna

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