Markkleeberger Stadtjournal

Rettungsübung auf dem Cospudener See - Retter kämpften bei Evakuierung gegen den Zeitfaktor

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Rettungsübung auf dem Cospudener See
Eine spektakuläre Rettungsübung erlebten die Besucher des Cospudener Sees am Samstagvormittag, den 9. März. Die Wasserwacht des DRK-Kreisverbandes Leipzig, die Feuerwehren Markkleeberg, Zwenkau und Großpösna sowie die DLRG beteiligten sich an der groß angelegten Rettungsübung. Die Beteiligten waren sich einig, dass ein solches Szenario unbedingt geübt werden muss. Der Wassertourismus birgt neben sportlichen und erholsamen Freizeitaktivitäten auch gewisse Risiken.

Um 8:20 Uhr legte die MS Cospuden mit 27 Passagieren ab, kurz darauf brach im Maschinenraum ein Brand aus. Beim Löschversuch erlitt der Kapitän Verbrennungen. Das Feuer konnte gelöscht werden, aber das Schiff war manövrierunfähig. Es gab Verletzte, Passagiere sprangen in Panik über Bord. An Bord war auch eine Rollstuhlfahrerin und eine werdende Mutter. Das war das Szenario, das die eintreffenden Retter erwartete.

Nach dem Notruf trafen die ersten Feuerwehrleute nach gut zehn Minuten ein und ließen ihr Boot zu Wasser, um das auf dem Cospudener See treibende Schiff zu erreichen. Vorrangig galt es nun, die im Wasser treibenden Passagiere zu retten. Diese waren in höchster Not. An Land trafen weitere Rettungskräfte der Wasserwacht ein und setzten ihre Boote ein. Die Einsatzleitung nahm ihre Arbeit auf und die Drohnenstaffel der DLRG brachte ihr Fluggerät in die Luft, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Für die Fahrgäste vergingen endlose Minuten. Schlauchboote legten an der MS Cospuden an. Die Herausforderung für die Rettungskräfte bestand nun darin, die Situation zu erfassen, eine sogenannte Triage, also eine Sichtung der Verletzten bei einem Massenunfall vorzunehmen, um dann gezielt die Rettungsmaßnahmen einzuleiten. Die teils geschminkten Passagiere simulierten reale Notfälle wie Rauchgasvergiftungen, Platzwunden und Knochenbrüche. Hinzu kam die allgemeine Panik. So begann die Bergung der Passagiere auf dem Dach des Schiffes, da das Unterdeck verraucht war.

Es war das erste Mal, dass die Einsatzkräfte eine Rettungsaktion dieser Größenordnung übten. Das Zusammenspiel der Akteure in diesem Szenario war äußerst professionell, die erfahrenen Retter behielten einen kühlen Kopf. Allerdings erwies sich die Zeit als Feind des Einsatzes. Über eine Stunde dauerte die simulierte Rettung. Schon vor Ort konnten die verantwortlichen Retter das Fazit ziehen, dass es schneller gehen muss.

Dank an alle Organisatoren und Rettungskräfte, die an diesem Samstag im Einsatz waren, um uns im Ernstfall das Leben zu retten. Rettungskräfte sind die stillen Helden, die in Gefahrensituationen selbstlos ihr Leben für andere riskieren.

Manuela Krause

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