Landkreis Leipzig Journal

95 Thesen veränderten die Welt

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Als der Augustinermönch und Theologe Dr. Martin Luther am 31. Oktober 1517, am Vorband von Allerheiligen, seine 95 Thesen an die Wittenberger Schlosskirchentür nagelte, löste dies eine Revolution in der Katholischen Kirche aus.

In der Folge dieser weltumspannenden theologischen Reformation teilte sich die Römisch-Katholische Kirche in zwei Teile. Wer nicht mehr dem Katholischen Glauben nachging war nun ein Protestant. Die evangelisch-lutherische Kirche war entstanden und hat bis zum heutigen Tag die Lehren Luthers in den Mittelpunkt ihrer Glaubensmission gestellt. So begehen sie also den 31. Oktober als Gedenk- und Feiertag und nennen ihn Reformationstag.

Ob nun die Thesen tatsächlich an die Tür genagelt worden oder einen anderen Weg der Verbreitung unterlagen, können uns nur die etablierten Historiker, welche in die Tiefe der Reformation eintauchten, offenbaren. Luther beschäftigte uns in Sachsen eine ganze Dekade lang. Sogenannte Lutherwege entstanden und verbanden Orte und Kirchen der Reformation miteinander und ließen uns beim Gehen mit den Themen Luthers auseinandersetzen.

In Borna feierten wir viele Jahre das Lutherfest. Die 95 Thesen wurden zu neuem Leben erweckt, indem sie auf den T-Shirts der Läufer, die den Weg von Altenburg nach Borna unter ihre Füße nahmen, abgedruckt wurden. Borna und Altenburgs starke Verbindung rühren von den einstigen engen Verbündeten des Martin Luther her. Das waren in Borna der Geleitsmann Michael von der Straßen und in Altenburg der erste Superintendent Deutschlands (obwohl es damals noch kein geeintes Deutschland gab) Georg Spalatin.

Diese großen Männer der Geschichte hatten tatsächlich etwas mit unserem Borna zu tun, das tatsächlich einst eines der ersten Städtchen war, in der der neue Glauben seinen Weg und Anhänger fand. Einst predigte sogar der große Luther auf unserer Kanzel.

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Superintendent a.D. Matthias Weismann
In diesem Jahr stand ein ebenso glühender Protestant, Superintendent a.D. Matthias Weismann, auf der Kanzel. Der beliebte Seelsorger durfte sich über eine volle Kirche freuen, da er hier in Borna einige wichtige Pflöcke einschlug. Das Lutherfest, welches eben nicht nur ein übliches Volksfest sein sollte, sondern die Botschaft der Reformation tragen sollte, wäre ohne ihn undenkbar gewesen. Undenkbar wäre auch der Standort der Emmauskirche in Borna ohne ihn gewesen.

So freute sich der leidenschaftliche Theologe sehr, dass er nun in der Emmaus- Kirchgemeinde willkommen geheißen wurde. Seine Predigt, wie immer rhetorisch stark und zum Nachdenken anregend, dass wir uns als Lutheraner immer hinterfragen sollten, ob wir uns noch auf dem richtigen Weg befinden und dies auch „alles noch Sinn macht“. Ja! Schließlich ist unsere Kultur die des abendländlichen Christentums. Gestärkt im Glauben und in der Gemeinschaft nach einem mutmachenden Gottesdienst feierten die Christen ihren Glauben mit dem Abendmahl.

Manuela Krause

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