Zu den Aktivitäten der „Kleinen Umweltdetektive“ aus Markkleeberg gehören nicht nur regelmäßige Müllsammelaktionen, sondern auch die Weiterbildung zum Thema Abfallkreislauf. Diesmal wollten sie erfahren, wo der von ihnen gesammelte Müll landet und wie die darin enthaltenen umweltgefährdenden Stoffe fachgerecht entsorgt und verwertet werden.
Deshalb besuchten sie im Juli den Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen (ZAW). Dort erhielten sie Antworten auf ihre Fragen und einen spannenden und erkenntnisreichen Einblick in den hiesigen Abfallkreislauf.
Der ZAW entsorgt und verwertet den Müll von über 870.000 Menschen. Jährlich fallen fast 169.000 Tonnen Abfälle aus privaten Haushalten (Restmüll, Sperrmüll und Bioabfälle) aus der Stadt Leipzig und dem Landkreis Leipzig an, die in den Haushalten leider nicht immer ordnungsgemäß getrennt werden. So landen Plastiktüten im Biomüll oder Akkus im Restmüll, was zu Bränden in den Abfallsammelstellen führen kann.
Die Umweltdetektive lernten bei ihrem Rundgang auch, dass trotz Bezeichnungen wie „kompostierbar“ und „Bio“, wie sie zum Beispiel auf Verpackungen von Einweggeschirr oder „Biomülltüten“ zu finden sind, diese nicht in den Biomüll gehören. Bioabfall ist ein wichtiger Rohstoff und Energieträger für Mensch und Natur, deshalb setzt sich der ZAW im Rahmen der sachsenweiten Kampagne „Bio ohne Plaste“ konsequent dafür ein, Kunststoffe aus dem Bioabfall zu verbannen.
Der Rundgang über das Entsorgungsgelände in Cröbern beinhaltete verschiedene Stationen. So wurde unter anderem die Anlieferhalle der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) besichtigt. Dort werden die kommunalen Siedlungsabfälle entladen und mit Hilfe des großen elektrischen Greifbaggers und des Vorzerkleinerers auf 30 Zentimeter zerkleinert. In den 30 Meter langen, fünf Meter breiten und 4,3 Meter hohen Rottetunneln, in denen der mikrobiologische Abbau der organischen Verbindungen stattfindet und entsprechend intensive „Düfte“ hinterlässt, wurden die Spürnasen der Umweltdetektive besonders sensibel. Ihre Erkenntnis: Man glaubt es erst, wenn man gesehen hat, wie viel Müll Tag für Tag anfällt.
Anschließend erhielten sie weitere Informationen über die Artenvielfalt auf dem Deponiegelände. Sie besuchten auch die Bienenstöcke auf dem Gelände, beobachteten die Eidechsenbaue und begegneten sogar einem Reh auf einem Spaziergang.
Die „Kleinen Umweltdetektive Markkleeberg“ bedanken sich beim ZAW für die interessante Führung, die auf eine erlebnis- und lehrreiche Art komplexe Prozesse des Müllkreislaufes für sie sichtbar und begreifbar machte.
as