Begleitend zum Haushaltsbeschluss verabschiedete der Kreistag eine Resolution an die Sächsische Staatsregierung und den Landtag. Darin fordern die Fraktionen CDU/FDP, UWV, SPD, Die Linke, BSW, die Gruppe Bündnis 90/Die Grünen sowie Landrat Henry Graichen eine strukturelle und dauerhafte Lösung der finanziellen Probleme sächsischer Landkreise. "Gesetzliche Aufgaben werden immer weiter ausgeweitet, aber die Finanzierung ist nicht gesichert", betont Landrat Henry Graichen. Der Freistaat sei verfassungsrechtlich verpflichtet, die kommunale Leistungsfähigkeit zu sichern.
Zu den zentralen Forderungen der Resolution zählen:
Der Gesamtaufwand des Landkreises beläuft sich auf etwa 586 Millionen Euro im Jahr 2025 und rund 606 Millionen Euro im Jahr 2026. Die Einnahmen reichen nicht aus, um diese Ausgaben zu decken. Während das Defizit im Jahr 2025 noch durch Rücklagen aufgefangen werden kann, ist dies 2026 nicht mehr möglich.
Die finanzielle Schieflage resultiert vor allem aus stark steigenden Sozialausgaben. "In diesem Jahr steigen die Kosten der Jugendhilfe um jährlich 2 Millionen Euro, auf insgesamt 63 Mio Euro, im Bereich des Sozialamtes um weitere 4,5 Millionen Euro, auf insgesamt 17 Mio. Euro. Hinzu kommt eine Erhöhung der Umlage an den Kommunalen Sozialverband, die mit jährlichen Mehrkosten 4 bis 5 Mio. Euro zu Buche schlagen. Allein in diesen drei Bereichen sprechen wir von einem Kostenvolumen von knapp 127 Millionen Euro", so Ines Lüpfert, Finanzdezernentin und zweite Beigeordnete. Weitere Belastungen entstehen durch Tarifsteigerungen, die Wohngeldreform, sowie allgemeine Preis- oder Baukostensteigerungen.
Der Doppelhaushalt 2025/2026 muss noch durch die Landesdirektion Sachsen genehmigt werden. Erst nach deren Zustimmung können die Haushaltsmittel wirksam eingesetzt werden.
pm, Landratsamt Landkreis Leipzig