Markkleeberger Stadtjournal

Cospudener See feiert 25. Geburtstag

Vom Braunkohletagebau zum See der Superlative

„Der 1. Juni 2000 war wohl einer meiner schlimmsten und zugleich schönsten Tage“, resümiert schmunzelnd der Geschäftsführer der Blauwasser Seemanagement GmbH, Christian Conrad, in seiner launigen Rede zum 25. Geburtstag des Cospudener Sees. Dieses Ereignis wurde am 1. Juni 2025 mit allen Geschäftspartnern, Freunden und Mitarbeitern am Pier 1 mit dem traditionellen Lachsempfang gefeiert. Bevor wir jedoch zum „Klassentreffen“ des Geburtstags und seinen Gästen kommen, werfen wir noch einen Blick zurück. Der Blick auf den „Grand Canyon“, wie Christian Conrad es beschreibt: „Ich hatte bis dahin noch keinen Bezug zum Tagebau und bewarb mich mit einem jungen Team dennoch für die Expo 2000.“

Der Cossi, wie er liebevoll genannt wird, war der erste Tagebau, der nach Protesten 1989 durch die Bürgerinitiative „Stop Cospuden“ im Jahr 1992 stillgelegt wurde. Das Ende der Flutung war für das Jahr 2000 geplant. Dies war das Jahr, in dem die Expo 2000 in Hannover unter dem Motto „Mensch, Welt und Technik“ eröffnet werden sollte. Das war für die Stadt Markkleeberg und die Anrainerkommunen Leipzig und Zwenkau Grund genug, sich zu bewerben.

Die Geschichte des Sees war und ist nahezu ein Musterbeispiel dafür, dass sowohl die Kommunen als auch die Behörden an einem Strang zogen.

Viele der Menschen, die hinter den Institutionen standen, waren nun am Sonntag, dem 1. Juni, gekommen, um den 25. Geburtstag gemeinsam zu feiern. Zu ihnen gehörte unter anderem Landrat Henry Graichen, der in seinem Grußwort an die grandiose Stimmung erinnerte, die damals geherrscht hatte. Er schmunzelte und ergänzte, dass die Baugenehmigung für den Pier 1 erst am Tag der Eröffnung vorlag.

Natürlich begrüßte auch Markkleebergs Oberbürgermeister die Gäste: „Als damaliger Stadtrat war ich nahezu täglich auf der Baustelle am Cospudener See. Ich legte mir eine private Fotosammlung an, die mir beim Ansehen immer wieder ins Bewusstsein ruft, mit welcher Freude die Macher, Denker und Lenker des Projektes bei der Sache waren. An Sie alle geht mein Dankeschön. Der Cossi ist ein Markenzeichen Markkleebergs”, so Karsten Schütze. Er zog flugs noch einen Flyer von damals heraus und meinte schmunzelnd, dass der Zusatz „Der Südsee“ großen Unmut bei Dr. Bernd Klose, dem damaligen Oberbürgermeister, ausgelöst habe.

Der Name Klose fiel noch einige Male am Abend und man gedachte in großer Dankbarkeit und mit Respekt dem Mann, der so viel für Markkleeberg erreicht hat. Gesine Sommer, Wirtschaftsförderin und Kreisentwicklerin des Landkreises, konnte anhand einer Chronik mit Dokumenten und Zeitungsausschnitten sowie dem Original-Neuseenland-Maskottchen die gesamte Geschichte des Sees bis zum heutigen Tag darlegen.

Im Jubiläumsjahr gibt es zahlreiche Veranstaltungen, wie das Langstreckenschwimmen am vergangenen Samstag, den 7. Juni (Foto). Am 20. Juni gibt es mit der „Tavola Longa“ die längste italienische Speisetafel am See und am 21. / 22. Juni wird Hafenfest gefeiert.

Manuela Krause

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