
Unter anderem haben sie prüfungsrelevante Themen, beispielsweise zu Schaltanlagen und Transformatoren, für Berufsschülerinnen und Berufsschüler ausgearbeitet, die dann auch in Prüfungen abgefragt werden. Die „Ehemaligen“ freuen sich, wenn Jugendliche, die im Rahmen des Unterrichts mit einer Gruppe vor Ort waren, wiederkommen, um mehr über die Objekte zu erfahren, die ihr Interesse geweckt haben, und um diese noch einmal in Ruhe zu betrachten. Dabei erhalten sie auf ihre Fragen ausführliche, weiterführende Antworten. Dafür braucht es etwas mehr Zeit, die sich die Mitglieder der Markkleeberger Arbeitsgruppe gern nehmen. Auch Menschen, die sich beruflich neu orientieren möchten und sich für Elektrotechnik interessieren, können hier mit Fachleuten sprechen.

Die Elektrotechnische Sammlung unterstützt mit speziellen Angeboten den Wissensvermittlungs- und Ausbildungsprozess auf diesem Fachgebiet und engagiert sich verstärkt für die Gewinnung von Nachwuchskräften. Denn Strom kommt nicht einfach so aus der Steckdose – er muss erzeugt, transportiert und verteilt werden. „Mit unserer Ausstellung bieten wir Fachleuten und Laien einen Überblick über die früher und heute eingesetzte Technik und deren Entwicklung“, sagt. Dr.-Ing. Jens Jannasch.
Die Elektrotechnische Sammlung ist in die folgenden Ausstellungskomplexe gegliedert: Mittelspannungsschaltgeräte und -anlagen, Elektroenergiezähler und Tarifschaltuhren, registrierende Messgeräte, Netzsteuerung und Netzschutz, Kabel- und Freileitungen, Drucklufttechnik, Motoren, Generatoren und Transformatoren, Gleichstromerzeugung, Mess- und Prüftechnik, Niederspannungstechnik, Telefonie in der Energiewirtschaft, Bürocomputertechnik, Freilufttechnik sowie Hauswirtschaftstechnik.

Unter dem Titel „Objekt des Monats“ präsentiert der Arbeitskreis jeden Monat Komponenten bzw. Dinge, die einst mehr oder weniger zum Alltag gehörten und Erinnerungen wecken. Dazu gehören die ersten Kofferradios, Magnet-Tonbandgeräte und Kassettenrecorder, ein Tischgrill aus der DDR-Zeit, eine elektrische Backform, Diaprojektoren, Bügeleisen, Spannungsregler für den Fernseher und eine Sparlampe aus der Nachkriegszeit. Zu jedem Objekt gibt es eine Beschreibung, das Erscheinungsjahr und die technischen Daten.
Dabei finden auch Jubiläen Beachtung: So wurde im August dieses Jahres eine Sonderausstellung zum Thema „90 Jahre Magnettonband“ durchgeführt, bei der das „Magnettonband Typ C“ vorgestellt und auf das „Magnetophon“ hingewiesen wurde, das erste Spulentonband der Welt, das am 16. August 1935 auf der „12. Großen Deutschen Rundfunkausstellung“ von der Firma AEG präsentiert wurde. Anlässlich der Woche der Industriekultur Leipzig fand im September dieses Jahres eine weitere Sonderausstellung mit dem Titel „50 Jahre Windows“ statt.
Eines der ältesten Exponate der Sammlung ist ein an der Wand anzubringender Fernsprechapparat ca. aus dem Jahr 1900.
Zur Komplettierung und Weiterentwicklung der Sammlung besteht Interesse an elektrotechnischen Exponaten und entsprechender Fachliteratur. Auch interessierte Mitstreiter sind jederzeit willkommen.
as, Fotos: Elektrotechnische Sammlung