Bornaer Stadtjournal

Reformationsgottesdienst mit Dankbarkeit und Verabschiedung

„So einen Chef hatten wir noch nie“ lautete der erste Satz von Pfarramtssekretärin Christina Schindler, die im Namen aller Mitarbeiter der Emmaus Kirchgemeinde Bornaer Land eine kleine Rede zur Verabschiedung von Pfarrer Dr. Reinhard Junghans in den Ruhestand hielt. Die Rede war voller Dankbarkeit für den Pfarramtsleiter, der seinen Dienst einige Wochen vor der Corona-Pandemie antrat und somit seine Kennenlernbesuche verschieben musste. Die Motivation, welche Dr. Junghans seinen Mitarbeitern angedeihen ließ, sich Herausforderungen zu stellen und kreative Lösungen für Aufgaben zu finden, beherzigte der Seelsorger selbst. Er sorgte dafür, dass die Gottesdienste digital in die Wohnstuben der Gemeindeglieder kamen, erneuerte die Mikrofonanlage sowie die Lautsprecher in der St. Marien Kirche zu Borna und sorgte gleich selbst dafür, dass alles gut funktionierte.
Zur Pfarramtsleitung gehörte ein Kindergarten dazu, in dem, so Dr. Junghans, „ich es erlernte, die christliche Botschaft in einer einfachen Sprache zu vermitteln“. Dies gab der äußerst kluge und rhetorisch begabte Pfarrer schmunzelnd in seiner eigenen Dankesrede zum Besten. Neben den „üblichen“ Aufgaben eines Pfarrers stand auch das Baugeschehen in den sechs Orten, Kirchen und Friedhöfen seines Wirkungskreises auf der Agenda. In all seinem Wirken, sei es geistlicher oder praktischer Natur, stach die Bescheidenheit des einstigen Studieninspektors des Evangelischen Studienhauses in Leipzig-Stötteritz heraus.
Diese wurde auch in den Grußworten von Bornas Oberbürgermeister Oliver Urban und vom Sächs. Staatsminister für Landwirtschaft und Mitglied der Ev.-Luth. Landessynode, Georg-Ludwig von Breitenbuch, erwähnt. Ein sehr rührender und emotionaler Moment entstand, als der Patenonkel von Dr. Junghans (selbst Pfarrer i. R.) ein Grußwort vorbrachte, in dem er die Vorzüge des Ruhestandes anpries.
Dennoch stand für den Lutheraner Reinhard Junghans der Reformationstag im Mittelpunkt allen Geschehens. Seine Predigt, aufgebaut auf die Bibelstelle: „Höre Israel …“, bekundete dies. Feierlich umrahmt wurde der Gottesdienst nicht nur durch Gruß- und Dankesworte, sondern von einem grandiosen Ohrenschmaus der Kantorei und des Posaunenchores Borna unter der Leitung von KMD Jens Staude.

Manuela Krause

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