Der Volksplatz in Borna ist ein ganz besonderer Ort. Dies hat auch das große Interesse der Menschen aus und um Borna gezeigt, die diese große Freilichtbühne am Tag des offenen Denkmals am 08.09.2024 besucht haben. Sie nutzten die Gelegenheit, um auch einmal hinter die Kulissen schauen zu können und etwas über dessen Baugeschichte zu erfahren. Mit unserem Vortrag am 18.09.2024 um 18:00 Uhr im Stadtkulturhaus Borna gehen wir noch einen Schritt weiter und steigen tiefer in die Geschichte des Volksplatzes ein.
Die nationalsozialistischen Thingstätten, als die der Volksplatz 1933 errichtet wurde, bilden eine recht eigenwillige und bislang wenig erforschte Gattung der NS-Großanlagen. Anders als viele heute noch sicht- und begehbare NS-Großanlagen wie z. B. das Gelände des Reichsparteitags in Nürnberg, Bunkeranlagen oder auch Konzentrations- und Vernichtungslager sind die NS-Thingstätten weitgehend vergessen. Dabei markieren sie als denkmalgeschützte Monumente, als moderne Ruine oder als Veranstaltungsort ein sowohl in der geschichts- als auch kulturwissenschaftlichen Forschung interessantes Feld.
Der Fokus des Vortrages von der Historikerin Dr. Stefanie Samida, die sich seit vielen Jahren mit den Thing-Plätzen in Deutschland beschäftigt, liegt auf der Geschichte der Plätze nach 1945 bis heute. Er fragt unter anderem danach, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg genutzt und angeeignet wurden, wie sie heute wahrgenommen werden und welche Bedeutung ihnen zugemessen wird. Deutlich wird dabei, dass diese monumentalen Freilichttheater ‚vielstimmige‘ Orte sind.
Zu der Veranstaltung laden der Geschichtsverein Borna e.V., der Heimatverein Bornaer Land e.V. und das Museum der Stadt Borna herzlich ein.
Wann: 18.09.2024, 18:00 Uhr
Wo: Stadtkulturhaus Borna, Sachsenallee 47, 04552 Borna
Stadtverwaltung Borna