Der Sächsische Bibliothekspreis 2024 geht nach Wurzen. „Ich war einfach stolz“, gestand Oberbürgermeister Marcel Buchta, was diese Nachricht in ihm auslöste. Offenbar nicht nur in ihm. Denn am Tag der feierlichen Übergabe des Preises, gab es in der Wurzener Stadtbibliothek ausschließlich strahlende Gesichter.
Trotz des Gewusels und der Vorbereitungen, die für diese festliche Stunde zu treffen waren, war das Alte Rathaus am Markt von Fröhlichkeit erfüllt. Die Jugendlounge füllte sich zusehends. Und dann ging es los: Die Kulturministerin selbst konnte nicht teilnehmen. Aber Franziska Brech, Leiterin des Geschäftsbereiches Kultur und Tourismus im Ministerium, war eingesprungen und machte einmal mehr deutlich, weshalb der Preis in diesem Jahr nach Wurzen geht. Wurzen habe ein Konzept umgesetzt, mit dem Zielgruppe Jugend einen neuen, attraktiven Zugang zur Bibliothek bekommt. Die Jugend zu begeistern sei kein „nice to have“, sondern wichtig für die Zukunft des Landes. Bibliotheken können ein Navigator durch unsere Informationsgesellschaft sein.
Aline Fiedler vom Landesverband Sachsen im Deutschen Bibliotheksverband hat ebenso anerkennende Worte für das Wurzener Team rund um Bibliotheksleiterin Sophie Kleis. Zugleich machten Fiedlers Worte deutlich, dass die Zweifel der Wurzener, gut genug für eine Bewerbung zu sein, völlig unbegründet waren. Das nämlich hatte Sophie Kleis eingeräumt. „Ich habe mich immer gefragt, ob wir wirklich gut genug sind. Denn ich sehe in vielen Orten wahnsinnig tolle Projekte und engagierte Kolleginnen und Kollegen. Was mir der Preis jedoch auch sagt ist, dass es nicht darauf ankommt, ob eine Bibliothek alles hat. Vielmehr wird auch das Engagement belohnt, sich für Neues stark zu machen “, so Sophie Kleis.
„Wurzen zeigt vorbildhaft, wie Engagement und Mut für Innovation die Bibliotheksangebote erweitern, die Stadtgesellschaft räumlich und inhaltlich zusammenbringt und so die Attraktivität aller Bibliotheken als besucherstärkste kulturelle Orte Sachsens stärkt“, bestätigt Aline Fiedler. Den Mut zur Einrichtung dieses Angebots für Jugendliche hatte zuvor auch Marcel Buchta unterstrichen. Denn der Raum, der umgestaltet wurde, galt als Galerie in der städtischen Kulturlandschaft als gesetzt. Es habe zunächst nicht nur Befürworter dieser Änderung gegeben. Jedoch sei es mitunter notwendig, etwas Gewohntes aufzugeben, um neue Wege zu ermöglichen. Wobei „aufgeben“ im Zusammenhang mit der Galerie nicht falsch verstanden werden darf. Wurzen werde wieder eine Galerie haben. Im Zuge der Restaurierung des Kulturhauses Schweizergarten soll in den einstigen Räumen des Jugendtreffs eine neue Galerie entstehen. Dort sei das Angebot in unmittelbarer Nähe zu den Manufakturhöfen und kann Künstlern, die diese bereits nutzen oder noch nutzen werden, eine gute Möglichkeit bieten, sich zu präsentieren.
Stadtverwaltung Wurzen