Im Landkreis Leipzig gibt es ein breites Netz von Angeboten für Menschen, die an einer Sucht leiden. Die Beratungsstellen des Landkreises Leipzig stellen aktuellen Landkreis Leipzig Journal ihre Arbeit vor und geben Einblicke in die Themen Cannabislegalisierung, Arbeit mit Angehörigen und Selbsthilfegruppenarbeit.
Von einer Suchterkrankung ist neben den Konsumierenden auch das soziale Umfeld in vielfältiger Weise betroffen. Oftmals bemerken Angehörige bereits sehr früh, dass der Konsum sich steigert, der Betroffene sich verändert. Sie fühlen sich dann mit ihren Fragen allein gelassen: „Ist das denn wirklich zu viel?“, „Wo kann man Hilfe bekommen?“, „Spreche ich an, was ich sehe oder nicht? Und wenn ja, wie?“, „Kann ich denn eine Änderung verlangen?“
Alle Suchtberatungsstellen des Landkreises bieten auch für Angehörige von Suchterkrankten Gespräche und Unterstützung an. Neben Partner/-innen, Eltern und Kindern richtet sich diese Hilfe an alle, die sich Sorgen um den Konsum eines nahestehenden Menschen machen.
In den Gesprächen können wir:
• Informationen über das Krankheitsbild zur Verfügung stellen
• Anliegen sortieren und weitere Unterstützung vermitteln
• über Hilfsmöglichkeiten informieren
• entlasten und bestärken
• einen neutralen Raum und ein Gegenüber zur Selbstreflexion anbieten
• den Blick „von außen“ ergänzen
• allen z. T. widersprüchlichen Gefühlen (Wut, Hilflosigkeit, Trauer, Scham, Schuld, Fürsorge, Verantwortung) Platz und Berechtigung geben
• die Grenzen der eigenen Einflussnahme aushalten/ akzeptieren lernen
• verschiedenste Handlungsmöglichkeiten erarbeiten und vorbesprechen.
Angehörige empfinden die regelmäßigen Gespräche in der Beratungsstelle als „Anker“ und Stütze im häufig dynamischen und langwierigen Verlauf einer Suchterkrankung.
Auch Selbsthilfegruppen für Angehörige gehören zu den Angeboten der Beratungsstellen. Dort kann man sich austauschen sowie Unterstützung und Zuspruch erfahren.
Gesundheitsamt Landkreis Leipzig