Doppelte Freude für die Kirchgemeinde Großstädteln-Großdeuben: Ihre Großstädtelner Kirche ist nun nicht nur in einem empfehlenswerten Bildband als „Glaubens- und Kunstort“ erschlossen, die Kirchgemeinde kann sich dank einer Förderung auch über eine neue Akustikanlage freuen. Diese sorgt nicht nur für einen angenehmen und gut verständlichen Klang bei Gottesdiensten und musikalischen Darbietungen, die neue Technik macht via Induktionsschleife insbesondere Hörgeschädigten auch eine Teilnahme an den Veranstaltungen möglich.
Das neu erschienene Buch „Kirche Großstädteln mit dem Kreuzweg von Elly-Viola Nahmmacher“ lädt Kunstfans wie auch regional Interessierte ein, die kleine Kirche am Altendorff-Platz ganz neu kennen zu lernen. Entstanden ist der ansprechend gestaltete und mit eindrucksvollen Fotografien ausgestattete Band zum 110. Geburtstag Elly-Viola Nahmmachers, deren Kreuzweg Altarraum und Apsis umschließt und so das Gesicht des Gotteshauses maßgeblich prägt. Er stellt dabei auch das Leben der in Gera geborenen, hochproduktiven Künstlerin vor, die im Lauf ihres reichen Schaffens über 100 Gotteshäuser, insbesondere in Ostdeutschland mit gestaltete. Der Großstädtelner Kreuzweg – eigentlich eine Kunstform, die man eher in katholischen Kirchen findet – zählt mit seinen 14 Holzplastiken dabei zu ihren ausdrucksstärksten Arbeiten, mit der großen segnenden Christusfigur im Zentrum.
Das Buch, das mit Unterstützung der Stadt Markkleeberg und der Evangelischen Akademie Sachsen entstanden ist, trägt dem unter anderem mit einer aufwändigen Panorama-Darstellung Rechnung, die Formensprache und vor allem den sensiblen Zugang Nahmmachers zu ihrem Werkstoff, dem Holz, eindrucksvoll zur Geltung bringt. Zu Wort kommen Kunstsachverständige, Weggefährten und Angehörige, sodass nicht nur die theologischen, sondern auch persönlichen Dimensionen der Werke deutlich werden; die im Buch kompakt und gut lesbar gehaltenen Ausführungen können Interessierte teils über QR-Codes via Internet nochmals ausführlich finden.
Ebenso widmet sich der Band den auffälligen, farbstarken Betonglasfenstern des Glasgestalters Christoph Krüger, die ähnlich wie die Holzplastiken den schlichten Innenraum der Kirche bestimmen und je nach Lichteinfall ein verschiedenfarbiges Ambiente schaffen. Das Buch ist in der Kirche oder im Pfarramt (Alte Straße 1) erhältlich.
Wer die Kunstwerke oder die Akustikanlage „live“ erleben möchte, ist herzlich eingeladen – etwa zum Erntedank-Gottesdienst am 22. September um 10.00 Uhr. Traditionell können hierfür auch noch „Ernte“-Gaben abgegeben werden (da diese anschließend an Bedürftige abgegeben werden, sind allerdings auch gekaufte und länger haltbare Produkte hochwillkommen). Die Gemeinde nimmt diese gerne vor dem Gottesdienst entgegen – oder zuvor am Freitag, 20. September, 10:00 bis 12:00 Uhr im Pfarrhaus oder am Sonnabend, 21. September, 10:00 bis 11:00 Uhr in der Kirche.
Alexander Roth