
Die Seuche grassiert insbesondere in den Wintermonaten auch unter Wildvögeln, woraus eine ständige Gefährdung der Geflügelbestände resultiert. In den letzten Wochen sind bundesweit sowohl viele Fälle bei Wildvögeln als auch in Geflügelhaltungen aufgetreten (Abb.1). Sachsen ist bislang nicht betroffen. Allerdings liegt das aktuelle Ausbruchsgeschehen in Thüringen (Landkreis Greiz) weniger als 50 km von der Landkreisgrenze entfernt. Zudem wurde am 22.10.2025 bei einem in Merseburg verendet aufgefundenen Kranich HPAI nachgewiesen. Das Friedrich-Löffler-Institut geht in seiner Risikoeinschätzung vom 20.10.2025 aufgrund der gemeldeten Ausbrüche von einem hohen Risiko des Eintrages in Geflügelbestände durch direkten oder indirekten Kontakt zu Wildvögeln aus. Auch das Risiko der weiteren Verbreitung unter Wildvögeln wird als hoch eingeschätzt.
Vor diesem Hintergrund ruft das Veterinäramt des Landkreises alle Geflügelhalter zu erhöhter Wachsamkeit auf. Durch geeignete Biosicherheitsmaßnahmen kann das Eintragsrisiko gesenkt werden. Hierzu gehört vor allem die Vermeidung von direktem und indirektem Kontakt zwischen gehaltenen Vögeln und Wildvögeln. Gehaltene Tiere sollten so gefüttert und getränkt werden, dass Wildvögel nicht mit dem Futter/Tränkwasser in Kontakt kommen können. Schuhwerk sollte vor Betreten der Ställe gewechselt oder desinfiziert werden. Auch die Aufstallung von gehaltenen Vögeln ist derzeit nachdrücklich zu empfehlen. Das Auftreten klinischer Anzeichen von Geflügelpest (z. B. Fieber, Appetitlosigkeit, Schwäche, Teilnahmslosigkeit, Atemnot) ist durch einen Tierarzt abklären zu lassen. Vermehrte Todesfälle sind zudem dem Veterinäramt anzuzeigen. Tote und offensichtlich erkrankte Wildvögel sollten dem Veterinäramt ebenfalls gemeldet werden.
Zur Überprüfung der in der eigenen Tierhaltung umgesetzten Vorsorgemaßnahmen steht Ihnen die Risikoampel der Universität Vechta zur Verfügung.
Weitere Informationen über die Geflügelpest erhalten Sie durch das Friedrich-Löffler-Institut.
Für weitere Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiter des Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramtes zur Verfügung (03433/2412501 bzw. lueva@lk-l.de).
Landratsamt Landkreis Leipzig