Bornaer Stadtjournal

Ein Ankerpunkt für die Regional- und Wirtschaftsgeschichte

Grundstein für Dokumentationszentrum in Borna ist gelegt

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Grundstein für Dokumentationszentrum in Borna ist gelegt
Das Wetter meinte es am 28. Mai dann doch noch gut. Pünktlich zur Grundsteinlegung für das Dokumentationszentrum in Borna riss die Wolkendecke auf und die zahlreichen Gäste konnten den feierlichen Baubeginn bei Sonnenschein begehen.

Das Dokumentationszentrum für die Regional- und Wirtschaftsgeschichte Sachsens wird ein Ort werden, an dem Zeugnisse dreier Linien der regionalen und wirtschaftlichen Historie gebündelt werden und für die Nachwelt erhalten bleiben. Neben dem Kreisarchiv werden in das dreigeschossige Gebäude das Sächsische Wirtschaftsarchiv e. V. sowie das Dokumentationszentrum IndustrieKulturlandschaft Mitteldeutschland e. V. - DOKMitt voraussichtlich Anfang 2026 einziehen. Das Dokumentationszentrum wird dann einen gemeinsamen Bildungscampus mit der Volkshochschule des Landkreises bilden.

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Grundstein für Dokumentationszentrum in Borna ist gelegt
Landrat Henry Graichen betonte die Bedeutung des Vorhabens. „Hier werden Zeugnisse aufbewahrt, die vor allem im Sächsischen Wirtschaftsarchiv bis ins 16. Jahrhundert zurückgehen, die aber vor allem die Zeit Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts dokumentieren, wo es eine Aufbruchstimmung im gesamten Land und natürlich auch in Sachsen gab. Die Bewahrung soll auch für die Öffentlichkeit erschlossen werden und im besten Fall steckt sie vielleicht auch ein bisschen an, zu neuer wirtschaftlichen Dynamik zurückzukehren, die wir dringend brauchen. Dazu gehört es immer zu wissen, wo man herkommt, wo die eigenen Stärken liegen.“

Dass mit dem Dokumentationszentrum etwas Einzigartiges für die Region entsteht, war auch Tenor unter den zahlreichen Gästen, die den Weg nach Borna fanden. Neben Bürgerinnen und Bürgern, Bürgermeistern, Kreisrätinnen und Kreisräten waren auch die Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammern Chemnitz und Leipzig, Vertreter der IHK und HWK Dresden sowie der Präsident der Handwerkskammer Leipzig vor Ort. Ebenfalls vor Ort waren die Beigeordneten Gerald Lehne und Ines Lüpfert.

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Grundstein für Dokumentationszentrum in Borna ist gelegt
Worte zum Projekt sprach auch die Sächsische Staatssekretärin im Ministerium für Regionalentwicklung Sachsen, Barbara Meyer: „Das Dokumentationszentrum wird ein Ort sein, der zur Entdeckung der eigenen Geschichte einlädt. Hier können zukünftig bedeutende Schriftgüter und Sachzeugnisse erforscht und erlebt werden. Besonders freue ich mich darüber, dass das Dokumentationszentrum Teil eines gemeinsamen Bildungscampus‘ mit der Volkshochschule des Landkreises Leipzig wird. Diese enge Verknüpfung ermöglicht es, Geschichte nicht nur zu bewahren, sondern lebendig werden zu lassen - auch für zukünftige Generationen. Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement und ihren Einsatz.“

Das Sächsische Wirtschaftsarchiv wurde am Tag der Grundsteinlegung von Klaus-Michael Rohrwacher, dem Vorstandsvorsitzenden des Sächsischen Wirtschaftsarchiv e. V. vertreten. Er wies auf die große Bedeutung des Archives für die Kreisstadt Borna hin.

Peter Krümmel, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins zum Aufbau des Dokumentationszentrum IndustrieKulturlandschaft Mitteldeutschland e. V. (DOKMitt) zeigte sich erleichtert, dass nun der jahrelange Kampf und Versuch ein solches Zentrum zu etablieren, Erfolg hatte und freute sich, dass ein solches Zentrum nach Borna kommt, mitten ins Revier.

„Wir, der DOKMitt e. V. wollen mit unseren Partnern dazu beitragen, dass die in der Vergangenheit und Gegenwart geleistete Arbeit der Menschen nachhaltig dokumentiert und gewürdigt wird und die nachfolgenden Generationen davon erfahren, auf welchem Fundament sich die mitteldeutsche Region mit ihrer spezifischen Identität weiterentwickelt“, so Krümmel.

Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 17.683.955,00 Euro. Davon werden 95 % Prozent (16,5 Millionen Euro) gefördert. Bereits am 2. November des vergangenen Jahres ging der Fördermittelbescheid der Sächsischen Aufbaubank im Landratsamt ein. Die folgerichtige Baugenehmigung wurde am 29. November 2023 erteilt. Mit dem Beginn der Abbrucharbeiten auf dem Gelände begannen die Bauarbeiten. Die Fertigstellung des L-förmig geplanten Gebäudes ist für Dezember 2025 geplant.

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Grundstein für Dokumentationszentrum in Borna ist gelegt
Fakten zum Gebäude:

  • Neben der Lagerung von Archivgut, wird dieses kulturhistorische Archivgut in Aufbereitungsräumen gesichtet.
  • Die Lagerbereiche werden mit Rollregalen ausgestattet und entsprechend den Anforderungen zur Lagerung in Bezug auf Temperatur und Luftfeuchte klimatisch aufbereitet.
  • Der hohe Grad an energetischer Eigenversorgung wird mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach geleistet. Außerdem wird das Gebäude an die Fernwärme angeschlossen.
  • Der Baugrund wurde mit einer sogenannten Schottersäulengründung bis in eine Tiefe von 17 Metern aufbereitet.
  • Die tragenden Wände werden aus Stahlbeton und Kalksandsteinmauerwerk bestehen. Die Einhaltung der bauphysikalischen Parameter erfordert eine zweischalige Außenwand mit einem 50 Zentimeter breiten Luftspalt.

mk

 Ein Video der Grundsteinlegung gibt es auf unserem Youtube-Kanal
https://youtu.be/N_ngFbpdbQw

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