Stadtfanfarenzug Markkleeberg - Die Weltmeisterschaft in Rastede
Do, 27. Juni – 1. Tag: Anreise
Pünktlich um 16.00 Uhr war Abfahrt in Markkleeberg-Ost. Keine Ahnung, wie die Pauken, Trommeln, Fanfaren, Auftrittssachen neben Schlafsäcken, Luftmatratzen und persönlichem Gepäck alles in den Bus gepasst haben. Aber vergessen wurde nichts! Nach einer stimmungsvollen Fahrt (wir hatten sogar eine Gitarre dabei) kamen wir gegen 23.00 Uhr in Rastede an und bezogen unser Quartier in einer Schule. Die Klassenräume waren so aufgeheizt, dass viele beschlossen, auf dem Flur zu schlafen. Dort war es einigermaßen erträglich.
Fr, 28. Juni – 2. Tag: Der Tag der Tage
Früh ging es gemeinsam zum Frühstück. Hier konnte man schon mal einen Blick auf den Wettkampfplatz werfen. Zurück im Quartier wurden die weißen Auftrittskleider angezogen, die Haare einheitlich gestylt und es erfolgte das Einspielen – das ist wie beim Sport das Aufwärmen. Die Anspannung stieg ins Unermessliche. Auch die kurzzeitig verschwundene Hochtrommel von Emely fand sich schnell wieder.
Die Wertung erfolgt verdeckt. Das bedeutet, man erfährt erst bei der Siegerehrung, wie erfolgreich man war. Nach langem Warten wurden die Punkte bekanntgegeben. Wir bekamen 83,22 Punkte. Das war mehr als wir erwartet hatten! Das Wertungssystem ist etwas anders als im Sport. Bis 65 Punkte hat man teilgenommen, bis 75 Punkte bekommt man eine Bronzemedaille, bis 84 Punkte eine Silbermedaille und ab 85 Punkten eine Goldmedaille. Wir hatten eine Silbermedaille und waren an diesem Tag Zweiter in der Qualifikation. Vier Gruppen haben wir schon hinter uns gelassen. Von 24 Teilnehmern qualifizieren sich die besten zwölf für das Finale. Qualifizieren wir uns auch für das Finale am Sonntag? Dann wären wir unter den zwölf besten Showbands der Welt! Man darf ja mal ein bisschen träumen …
Sa, 29. Juni – 3. Tag: Zum Genießen und Hoffen
Der Samstag begann entspannt. Zu Fuß ging es zum Frühstück an den Turnierplatz. Das waren schon mal vier Kilometer hin und zurück. Heute traten weitere 16 Bands in der Show-Qualifikation an. Jetzt hieß es abwarten und hoffen! Wir mussten unter die besten Zwölf kommen.
Der absolute Höhepunkt des Tages war die Siegerehrung am Abend, bei der auch bekannt gegeben wurde, wer sich für das Finale qualifiziert hat. Zuerst marschierten alle teilnehmenden Musikgruppen verschiedener Nationalitäten auf dem Turnierplatz ein. Es waren circa 1.000 Musiker auf dem Platz und es dauerte fast eine ganze Stunde. Gänsehaut pur! Hier wurden unter anderem auch die Teilnehmer für das Finale am Sonntag bekannt gegeben. Als dritter Qualifikant wurde der Stadtfanfarenzug Markkleeberg genannt. Die Freude war riesig! Wir lagen uns alle in den Armen und so manche Träne floss. Das war der Lohn für zwei Jahre harte Arbeit. Wir sind im Finale! Der Tag endete mit einem gigantischen Feuerwerk, natürlich mit musikalischer Untermalung. Gegen 0.00 Uhr waren wir wieder zurück im Quartier.
Um Zeit und Busfahrten zu sparen, wurde das Frühstück direkt in der Schule eingenommen. So blieb uns noch genügend Zeit, um die Show für das Finale vorzubereiten.
Die Show gelang uns nicht ganz fehlerfrei. Am Ende belegten wir einen sehr guten zehnten Platz. Damit gehört der Markkleeberger Stadtfanfarenzug zu den zehn besten Showbands der Welt. Auf diese Leistung sind wir stolz!
Die Siegerehrung konnten wir nur bedingt genießen, da der Busfahrer seine Lenkzeiten einhalten muss. Noch während der Siegerehrung mussten wir den Platz verlassen, damit der Bus pünktlich um 18.00 Uhr abfahren konnte. Aber der Pokal wurde noch schnell von unserem Stabführer und Vereinsvorsitzenden Harald Schoppe in Empfang genommen.
Nächstes Jahr finden die Weltmeisterschaften in Indonesien und übernächstes Jahr in Mexiko statt … ohne uns.
Antje Schoppe, Stadtfanfarenzug Markkleeberg e. V.
