Bornaer Stadtjournal

Der Verein Ökokirche Deutzen lädt zum Kennenlernen und Mitmachen ein

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Der Verein Ökokirche Deutzen lädt zum Kennenlernen und Mitmachen ein
Die Katholische Kirche St. Konrad in Deutzen, die in den 1950er Jahren erbaut wurde, soll u.a. aufgrund der rückläufigen Zahlen der Gemeindemitglieder einer anderen Nutzung zugeführt werden. In einem Initiativkreis interessierter Menschen reifte die Idee zur Gründung einer Ökokirche. Schließlich wurde ein Verein gegründet, der dieses Vorhaben mit Leben füllen sollte. Bereits in den 80er Jahren fanden in Deutzen unter dem Motto „Unsere Zukunft hat schon begonnen“ Umweltgottesdienst statt. Heute soll die Ökokirche daran erinnern und gleichzeitig ein Ort sein, an dem neue Begegnungen stattfinden und Gemeinschaft gelebt und erlebt werden kann. Mit dem im Herbst 2022 begonnenen Permakultur-Garten an der Ökokirche wurde ein Raum für Beobachtungen und Experimente geschaffen.

Wir sprachen mit Christian Hönemann (C.H.), dem 1. Vorsitzenden des Vereins.

BSJ: Mittlerweile wird die Ökokirche Deutzen in der Region um Borna bekannter. An Pfingstmontagen finden regelmäßig Umwelttage statt. Welche Formen der Begegnung und welche Veranstaltungen bieten Sie noch an?
C.H.: Die Umweltgottesdienste mit sich daran anschließenden thematischen Vorträgen und Diskussionen zu verschiedenen Umweltthemen ziehen nach unserer Beobachtung immer mehr Menschen aus der Region an. Des Weiteren findet regelmäßig am ersten Freitag im Monat 18:00 Uhr ein „Gebet der Schöpfung“ statt. Anschließend daran besteht Gelegenheit zum Kennenlernen und Gespräch z. B. bei einer Filmvorführung, einer Buchlesung oder einem kulinarischen Erlebnis. Mit dem Permakultur-Garten versuchen wir, vor allem jüngere Menschen zur Bewahrung der Schöpfung zu inspirieren und zu aktivieren. Wir bieten also die Chance, sich persönlich und aktiv „vor der eigenen Haustür“ zu engagieren, wie das ja derzeit vor allem von den Umweltaktivisten gefordert wird. Permakultur achtet die Gesetze der Natur und versucht, langfristig stabile und produktive Ökosysteme aufzubauen. Viele der Permakultur Prinzipien lassen sich auch auf andere Bereiche des Lebens anwenden und können so zu einer stabileren und resilienteren Gesellschaft beitragen. Veranstaltungen mit Kindergartenkindern aus Deutzen, Schülerinnen und Schülern der Montessori-Schule in Leipzig-Grünau und internationale Workshops „pflanzen“ die Samen unserer Begeisterung in die junge Generation. Trotz allem ist unser Verein noch relativ klein. Wir freuen uns über neugierige, Interessierte Menschen, die ihre verschiedenen Talente und Befähigungen in unsere Arbeit vor Ort mit einbringen können.

BSJ: In welche Projekte sind sie mit Ihrem Verein eingebunden und welche Herausforderungen stellen sie Ihnen?
C.H.: Im vergangenen Jahr hatten wir die Gelegenheit, beim Projekt „Grüne Pleiße“, das die Kommunen Böhlen, Rötha und Neukieritzsch umfasste, mitzuwirken. Dabei wurden uns die Probleme aber auch die Chance der Region südlich von Leipzig deutlich vor Augen geführt. Als besonderen Höhepunkt empfand ich das persönliche Treffen der Mitglieder engagierter Vereine aus diesen Kommunen. Im August 2024 soll als eine Frucht dieser Begegnung die „Kulturlicher-Woche“ an der Pleiße stattfinden. Auch für uns ist das eine gute Gelegenheit „über den Gartenzaun“ hinauszublicken.

Unsere Versuche, mit den in Deutzen existierenden Vereinen zu kooperieren, fanden in einem gemeinsam organisiertem Weihnachtsmarkt mit Nikolausgeschichte, Weihnachtsliedersingen, Glühwein, Bratwurst, süßen Leckereien und fröhlichem Zusammensein am 1. Dezember des vergangenen Jahres einen Höhepunkt. Ich glaube, wir alle waren von der Lebendigkeit dieses Abends an diesem besonderen Ort überrascht. Kaum waren die Grillfeuer erloschen, wurden schon Pläne für den nächsten Weihnachtsmarkt geschmiedet.

Bereits vor der Gründung des Vereins hat sich Frau Cäcilia Reiprich tagtäglich hingebungsvoll der Idee Ökokirche Deutzen als Geschäftsführerin gewidmet. Wir wären nicht da, wo wir heute sind, ohne ihr vielfältiges Engagement. Frau Reiprich hat nun eine neue Arbeit aufgenommen. Deshalb sucht der Verein Menschen mit sozialen, pädagogischen und/oder gärtnerischen Kenntnissen, um eine kontinuierliche Vereinsarbeit sicherstellen zu können. Initiativbewerbungen sind herzlich willkommen. Obwohl wir von verantwortlichen Stellen viel Zuspruch und Wohlwollen spüren, ist die Beschaffung von Fördermitteln „eine Wissenschaft für sich“. Also wären auch Menschen, die damit Erfahrungen haben hochwillkommen bei uns.

Mehr Informationen über den Verein sowie Kontaktdaten für eine Bewerbung finden Sie auf der Internetseite: www.oekokirche.de

Manuela Krause

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