Nils Heinrich (13 Jahre) kam durch seinen Vater zum Ringen. „Meine Eltern haben nach einer Sportart gesucht, die mir Spaß machen würde, und wir sind zuerst auf Fußball gekommen. Das war aber nicht das Richtige für mich. Dann habe ich Handball ausprobiert, aber auch das hat mich nicht begeistert. Ich war in der ersten Klasse und kampelte mich gern mit meinen Freunden auf der Prügelmatte auf unserem Schulhof. Davon habe ich meinem Vater erzählt und er hatte die Idee, für mich einen Sportverein zu suchen, der Ringen als Freizeitsport für Kinder anbietet. So haben wir den KFC e.V. in Leipzig gefunden. Ich ging zum Probetraining und war sofort begeistert. In meiner Trainingsgruppe habe ich anfangs zweimal pro Woche trainiert, dann dreimal in der Woche und jetzt trainiere ich täglich. Ringen ist für mich Leistungssport. Mein Vater ist einer meiner Trainer. Er war und ist begeisterter Ringer und Übungsleiter beim KFC in der Abteilung Ringen“, sagt Nils Heinrich.

Um Schule und tägliches Training gut in Einklang bringen zu können, wechselte er von einer Markkleeberger Schule auf das Sportgymnasium in Leipzig. „Ich gehe jetzt in die siebte Klasse und bin dort der einzige Ringer, die anderen sind Fechter, Judoka und Radsportler. Ich mag Ringen, weil es vielseitig ist, Taktik, Technik und vieles mehr erfordert. Wenn man denkt, jetzt weiß man alles, lernt man doch immer wieder dazu. Und es macht Mut: Wenn man einen Kampf verloren hat, steht man immer wieder auf.“ Nils trainiert bei einem Landestrainer und bei seinem Vater.

Dreimal im Jahr geht es ins Trainingslager, dieses Jahr unter anderem nach Ungarn und Polen. „Weil ich deshalb nicht in Leipzig zur Schule gehen kann, bekomme ich, wie die anderen auch, für diese Zeit Schulaufgaben mit und muss sie im Trainingslager zu bestimmten Zeiten erledigen. Wenn das Trainingslager im Sportpark Rabenberg im Erzgebirge ist, unterrichtet uns ein Lehrer.“

2023 errang Nils Heinrich bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften den 2. Platz (B-Jugend, AK13/14). Derzeit bereitet er sich auf die Deutschen Meisterschaften im April in Saarbrücken und auf die „Tallinn Open“, ein internationales Turnier in Estland, vor. „Daran nehmen junge Ringer aus der ganzen Welt teil. Erwartet werden etwa 2.200 Kämpfer in verschiedenen Altersklassen. Darauf freue ich mich riesig, das wird der Höhepunkt dieses Wettkampfjahres.“

Annett Stengel

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