Markkleeberger Stadtjournal

Moderne Fenster in der barocken Martin-Luther-Kirche

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Moderne Fenster in der barocken Martin-Luther-Kirche
Im Gottesdienst zum Sonntag Exaudi – dem Sonntag vor Pfingsten – wurden die von dem Leipziger Grafiker und Maler Matthias Klemm gestalteten neuen Fenster in der Markkleeberger Martin-Luther-Kirche feierlich übergeben.

Verschiedene Hürden galt es für die Mitglieder des Arbeitskreises „Fenster“ vom Kirchenvorstand der Martin-Luther-Kirchgemeinde Markkleeberg-West – Frank Bohne, Julia Haubold und Georg M. Brückner – gemeinsam mit der Firma „Domglas Naumburg“ und dem Künstler Matthias Klemm von der Idee bis zur Realisierung zu überwinden: u. a. die Umsetzung der Bibelworte entsprechend des Entwurfs in die farbigen Glasstücke, die mit dem nötigen Stahlgerüst zur Halterung und dem äußeren Schutzglas harmonieren sollten, die Einholung der Zustimmung des Denkmalschutzes zu dieser Schriftlösung, das Zusammenbringen der Finanzierung und den Einbau bei passenden Temperaturen.

In seiner Predigt schlug Pfarrer Frank Bohne den Bogen von der Zerstörung der bebilderten Fenster im Zweiten Weltkrieg über die Neugestaltung in den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts bis zur Auswahl der beiden Bibelworte „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ und „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ in den nun einzuweihenden Fenstern. Er stellte die Beziehung der beiden Bibelworte zu dem Namenspatron der „Kirche des Wortes“ Martin Luther her sowie die heutige Bedeutung in unserer so polarisierten Gesellschaft.

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Moderne Fenster in der barocken Martin-Luther-Kirche
Matthias Klemm wies in seiner berührenden und humorvollen Ansprache auf die Bedeutung der beiden Fenster, die den Altar einrahmen, als „Inspiratoren“, nicht „Triumphatoren“ hin. Besonders die Gestaltung der Worte „selbst“ (im linken Fenster) und „Freiheit“ (im rechten Fenster) solle jeder beim Schweifen der Gedanken in der Betrachtung während des Gottesdienstes in Ruhe auf sich wirken lassen.

Oberbürgermeister Karsten Schütze stellte seine Gedanken und Gefühle beim Betreten der Kirche lebendig und anschaulich dar und dankte dem Kirchenvorstand, den Spendern, Sponsoren und Gemeindegliedern für die Bereicherung der Kunstlandschaft Markkleebergs durch diese beiden neuen architektonischen Kunstwerke.

Mit dem Segen durch Pfarrer Frank Bohne übernahmen die Fenster ihren Dienst für die nächsten Jahre, Jahrzehnte und vielleicht Jahrhunderte.

Beim anschließenden Empfang konnten die Besucher mit dem Künstler, seiner Familie und Freunden fröhliche sowie auch spannungsreiche Erinnerungen an die dreijährige Entstehungszeit der neuen Fenster austauschen und bei wechselnden Lichtverhältnissen sich an diesem 12. Mai an den farbigen Lichtspielen in ihren Augen und Herzen sowie auf dem Fußboden und an der Decke der Kirche erfreuen. Dass der Abschluss dieses Bauvorhabens so festlich und fröhlich, umrahmt vom Posaunenchor unter Leitung von Frank Zimpel, erfolgen konnte, erfüllte alle Teilnehmer mit tiefer Dankbarkeit.

Renate Strohmann, Martin-Luther-Kirchgemeinde

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